Behandlungen für Erwachsene

Wenn das Sprechen oder der Schluckablauf beeinträchtigt sind, stellen sich im Alltag viele Herausforderungen.

Wir möchten Sie und ggf. Ihre Angehörigen dabei unterstützen, Kommunikation und Nahrungsaufnahme so zu gestalten, dass Ihre Teilhabe möglichst umfassend und in allen Bereichen gesichert wird. Bei Bedarf und je nach Lebenssituation helfen wir Ihnen, in Ihren (beruflichen) Alltag zurück zu finden.

Unser Therapieangebot für Erwachsene umfasst folgende Bereiche:

Eine Störung der Stimme kann durch organische Ursachen oder Fehlbelastung hervorgerufen werden.
Bei fehlender Belastbarkeit und / oder Heiserkeit sowie nach Stimmbandlähmungen z.B. infolge einer Operation bieten wir Stimmtraining nach funktionalen und personalen Gesichtspunkten an.

Gemeinsam mit Ihnen erarbeiten wir – abhängig von Ihrer körperlichen Konstitution sowie den stimmlichen Voraussetzungen – einen individuellen Übungsplan, der Sie in Ihrem Alltag unterstützen soll.

Je nach Lebenssituation ist es ggf. ein Therapieziel, die berufliche Leistungsfähigkeit zu erhalten oder wieder herzustellen.

Als eine der wenigen logopädischen Praxen in Osnabrück und Umgebung bieten wir als optimale Ergänzung zu den herkömmlichen Stimm- oder Schlucktrainings – Methoden die Behandlung mit dem Vocastim – Gerät an. Diese Art der Reizstromtherapie fördert die Durchblutung und unterstützt die Mobilisation und Stimulation kleinster Muskeln im Kehlkopfbereich.

Das Behandlungsspektrum mit Reizstromtherapie umfasst:

  • Funktionelle / organische Stimmstörungen
  • Lähmungen der Stimmlippen- / Kehlkopfmuskulatur
  • Lähmungen des Gesichtsnervs (Facialisparese)
  • Dysphagien (Schluckstörungen)
  • Sprechstörungen (Dysarthrien)

Die standardisierte Therapie der Neuromuskulären Elektro-Phonatorischen Stimulation (NMEPS) nach Pahn basiert auf Elektrostimulation geschädigter Muskulatur in Form von Intentionsübungen. Wir ermitteln eingangs – mittels einer leicht durchzuführenden Diagnostik – die für Sie relevanten Reizstromparameter und passen diese fortlaufend in der Therapie an.

Schluckstörungen können durch neurologische Erkrankungen, durch entzündliche Prozesse oder durch strukturelle Veränderungen im Mund- und Rachenraum entstehen.
Ist der Schluckablauf gestört, wird Nahrung sowie ggf. der eigene Speichel nicht oder nur unvollständig geschluckt. In der Folge können Nahrung und / oder Speichel in die Lunge gelangen und möglicherweise eine Lungenentzündung verursachen.

Unsere Aufgabe ist es, in der Therapie eine sichere Nahrungsaufnahme, je nach Fähigkeiten der / des Betroffenen zu erlangen. Dafür erarbeiten wir mit Ihnen ein individuell angepasstes Schlucktraining. Kost-Beratung bzw. Anpassung des Nahrungsangebots sowie Anleitung und Beratung der Angehörigen bzw. des Pflegepersonals sind optionaler Bestandteil der Therapie.

Eine Dysarthrie ist eine Sprechstörung, die durch Schädigung des Gehirns die Beeinträchtigung der Sprechmotorik hervorrufen kann. Ursachen können neben Schlaganfall z.B. neurologische Erkrankungen (wie u.a. Morbus Parkinson, Multiple Sklerose) oder Schädel-Hirn-Traumata sein.
Die für Atmung, Stimme und Sprechen benötigte Muskulatur arbeitet nicht mehr koordiniert.
In der Behandlung entwickeln wir mit Ihnen gezielte Übungen, die Ihre Artikulation, die Stimmgebung und die allgemeine Verständlichkeit verbessern sollen.

Eine Aphasie (Schlaganfall) kann nach einer Verletzung des Gehirns, so z.B. nach einer Durchblutungsstörung oder Schädel- Hirn- Trauma, entstehen.

Dabei können alle oder einige / einzelne Ebenen der Sprache betroffen /gestört sein, wie das Verstehen, das Sprechen oder das Lesen und / oder Schreiben.

Jeder Betroffene hat individuelle Schwierigkeiten, die wir im Zuge der logopädischen Therapie verbessern können. Gemeinsam erarbeiten wir heraus, was Ihnen / Ihren Angehörigen in der Kommunikation wichtig ist und versuchen, Ihnen die Teilhabe an Ihrem Alltag zu erleichtern.

Wenn bei einer Schluckstörung oder einer anderen neurologischen Erkrankung das Atmen gefährdet ist, muss ein Patient mit einer Atemhilfe unterstützt werden. Dies führt zur Veränderung des Sprechens und des Schluckens. Ggf. ist das Erlernen von Schluckmanövern oder eine Kost- Anpassung notwendig. Um perspektivisch eine Entfernung der Trachealkanüle zu ermöglichen, bieten wir Ihnen / Ihren Angehörigen zur Unterstützung verschiedene Stimulationstechniken und / oder konkrete Übungen an.

Infolge neurologischer Erkrankungen, bzw. nach operativen Eingriffen, kann eine Facialisparese (Lähmung des Gesichtsnervs) auftreten. Mögliche Folgen können u. a. sein: Muskelschwäche, vermehrter Speichelfluss, Beeinträchtigung des Sprechens, Missempfindungen.
In vielen Fällen regeneriert sich der Nerv innerhalb von 6 bis 12 Monaten. Ziele unserer Behandlung ist es, durch gezielte /passgenaue Stimulationstechniken und Übungen, muskulär die Symmetrie der Gesichtsmuskulatur zu erhalten. Damit können für die mögliche Nervenregeneration die bestmöglichen Verhältnisse geschaffen werden.

Anhand einer spezifischen Diagnostik stellen wir fest, um welche Form der Redeunflüssigkeit es sich bei Ihnen handelt. Es ist / für die Behandlungsinhalte ist es wichtig, die Diagnose des „Stotterns“ von der Diagnose des „Polterns“ abzugrenzen.
Eine Redeunflüssigkeit kann zu Blockierungen, gedehnter oder holpriger Sprechweise führen. Speziell beim Poltern kommt häufig zu erhöhtem Sprechtempo, sowie zu Wortfindungs- bzw. Wortabrufproblemen.

Bei einer manifestierten Redeunflüssigkeit (Stottern) kann es zu Begleiterscheinungen kommen, wie z.B. Vermeidungsverhalten, sozialer Rückzug, körperliche Tics.

Wir bieten Ihnen die Behandlung nach dem „Non-Avoidance“-Ansatz an, um die Kontrolle über das Sprechen sowie Ihre soziale Teilhabe zurückzuerlangen. Hierzu gehören gezielte Sprechtechniken, Desensibilisierung, z.T. in vivo – Therapie.

Auch im Erwachsenen-Alter können artikulatorische Abweichungen wie z.B. ein Sigmatismus (Lispeln), das sich in der Kindheit manifestiert hat, behandelt werden. Ähnlich wie in der Therapie mit Kindern oder jungen Erwachsenen bieten wir gezielte muskuläre Übungen sowie ein artikulatorisches Training- angepasst an die Altersgruppe- an.

Im Rahmen einer kieferorthopädischen Behandlung zur Korrektur von Zahn- oder Kieferfehlstellungen ergibt sich manchmal die Notwendigkeit, muskuläre Dysbalancen der Lippen-, Zungen- und Kiefermuskulatur auszugleichen. Hier können wir Sie gezielt anleiten, die notwendigen Übungen zu erlernen und eigenständig fortzuführen. Die Übungen unterstützen und ergänzen die Zielsetzung des Kieferorthopäden.